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von der Leyen Klimazölle
Fermin Rodriguez / AP / picturedesk.com
Von Daniel Nutz
EU-Zölle fürs Klima
Während die Vorbereitungen auf die Weltklimakonferenz laufen, führt die EU einen Klimazoll ein. Greenwashing bleibt ein Problem und Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber warnt.
Oktober 2023

Klimazoll eingeführt

Eher still und heimlich hat die EU im Oktober einen Klimazoll auf ausländische Industrieprodukte eingeführt. Dieses Grenzausgleichssystem (Carbon Border Adjustment Mechanism, kurz: CBAM) findet bei Zement, Eisen und Stahl, Aluminium, Dünger, Strom oder auch Wasserstoff Anwendung. Die Abgabe entspricht in etwa dem, was europäische Unternehmen durch den Europäischen Emissionshandel für ihren CO2-Ausstoß zahlen.

(Noch) keine ESG-Standards

(Noch) keine ESG-Standards Still ist es derzeit von Seiten der Wertpapieraufsicht Esma. Kapitalanlagegesellschaften warten auf die Entscheidung zu einheitlichen Standards für die Verwendung des Begriffs in Fondsnamen. Solche Standards gibt es bekanntlich für Green Bonds ab 2014 – welche nun das EU-Parlament abgesegnet hat.

Geflügeltes Greenwashing

Eher nicht als Emittent von Green Bonds in Frage kommt derzeit Austrian Airlines (AUA). Dort bedient man sich gar unverschämt Greenwashing-Methoden. Hintergrund: Man verkaufte der Kundschaft CO2-neutrale Flüge von Wien nach Venedig – das nebenbei auch mit der Bahn prima erreichbar ist. Gegen einen Aufpreis soll nachhaltiger Treibstoff in den Tanks der Jets landen. Da dieser Anteil bei der AUA aber maximal 0,4 Prozent beträgt und gar nicht beim eigentlichen Flug zum Einsatz kommen muss, erkannte das Landesgericht Korneuburg eine Konsumententäuschung.

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Strafe gegen DWS

25 Millionen US-Dollar muss die Fondsgesellschaft DWS wegen Greenwashings zahlen. Die US-Börsenaufsicht SEC verurteilte die Tochter der Deutschen Bank wegen nicht ausreichender Geldwäschekontrollen und Falschangaben zu grünen Anlageprodukten. Das Urteil zeigt: Greenwashing wird nicht mehr als Kavaliersdelikt gesehen. In Europa laufen noch Verfahren gegen DWS.

Greenwashing per KI aufdecken

Greenwashing bedroht die Finanzstabilität. Doch wie kommt man dem auf den Grund? Ein relativ brauchbares und noch dazu komplett kostenloses Tool präsentierten die Universitäten Zürich und Oxford gemeinsam mit dem WWF auf der Ethical Finance Conference 2023 in Edinburgh. Eine KI-Technologie ermöglicht es Nutzern, mit einfachen Suchanfragen tiefe Einblicke in die Nachhaltigkeitsberichte zu bekommen. Unter https://reports.chatclimate.ai könnt ihr es selbst testen – einfach ein paar CSR-Berichte als PDF hochladen und dann der KI Fragen stellen.

Trigos Award

Nix mit Greenwashing am Hut haben die Gewinner des österreichischen Trigos-Nachhaltigkeitspreises. Heuer wurde etwa das in Wien sitzende global agierende Verpackungs- und Papierunternehmen Mondi AG in Anwesenheit der halben Bundesregierung für sein internationales Engagement ausgezeichnet. Der Preis für Innovation & Future Challenges ging zum 20-jährigen Trigos-Jubiläum an ESG Plus – unserem Börsianer-Grün-Partner beim ESG-Fund-Award.

Trigos Sieger 
Buero de Martin für TRIGOS,
Fotograf: Alexander Gotter

Klimaforscher warnt

Alarm schlug der renommierte deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber beim Inspire Energy Summit des größten österreichischen Stromerzeugers Verbund AG. Selbst das 2-Grad-Erwärmungsziel hält er für kaum erreichbar. Aber es gibt auch einen Ausweg: Den Umstieg auf eine organische Wirtschaft. Auf YouTube gibt es einige Videos, die dies erklären, etwa das hier.

Hälfte der Energie aus Erneuerbaren

Es gibt auch Erfolgsmeldungen. Laut dem deutschen Wirtschaftsminister Robert Habeck stehen die Zeichen gut, dass heuer in Deutschland bereits 50 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energieträgern kommen.

Greenpeace: So ist der Ausstieg aus Gas

möglich Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine glühen in Westeuropa die Köpfe. Für Österreich hat die Umwelt-NGO Greenpeace ein Szenario erarbeitet. Hier gibt es mehr Infos dazu.

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Die Börsianer Grün Redaktion

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